Lake Waikaremoana Great Walk – Tag 5 & 6

Tag 5 & 6 – Panekiri Hut bis Onepoto Landing (9 km / 4 h) und Heimreise (513 km / 8 h)

Der Tag begann um 6 Uhr, mit dem Sonnenaufgang auf 1200 m Höhe. Und auch wenn ich definitiv kein Frühaufsteher bin, gelegentlich lohnt es sich doch. So wie hier!

Morgenstimmung

Sonnenaufgang an der Panekiri Hut

Morgenstimmung

Sonnenaufgang an der Panekiri Hut

Morgenstimmung

Das Panekiri Bluff bei Sonnenaufgang

Lake Waikaremoana

Die morgendlichen Wolken verziehen sich

Als sich dann die meisten morgendlichen Wolken verflüchtigt hatten und genügend Bilder gemacht waren, war es doch deutlich später als erwartet. Deshalb ging der nun folgende Abstieg zum See hinunter „etwas“ schneller als geplant vonstatten. Den eigentlichen Abstieg, von der Navigationsmarke hinter dem Panekiri Bluff bis zum Trackende (400 Höhenmeter auf 1.5 km) bin ich dann in etwas mehr als einer halben Stunde… hinunter gestolpert. Kommentar von den Kiwis zu diesem Wegstück „That was one hell of a downhill ride!“. Genau so!

Doch zuerst zum Weg von der Hütte bis zum Panekiri Bluff. Auf diesem Weg liegt der Bald Knob (der mir irgendwie so gar nicht kahl vorkam), von dem man wieder ganz nett ins südliche Tal blicken kann. Außerdem ist die Landschaft dort sehr interessant, mit vielen Baumstümpfen, sehr unwirklich.

Südseite

Blick vom Bald Knob ins südliche Tal hinunter

Bäume

Unwirkliche Landschaften um den Bald Knob

Vom berühmten Panekiri Bluff hat man schließlich einen wunderschönen Ausblick über den See und zurück auf die Ridge. Auch wenn ich vom Bluff selbst etwas enttäuscht war, es ist letztendlich nur ein gar nicht mal großes sandiges Plateau an einem Steilhang.

Lake Waikaremoana

Aussicht vom Panekiri Bluff über den See

Panekiri Ridge

Blick vom Panekiri Bluff zurück auf die Panekiri Ridge

Lake Waikaremoana

Aussicht über den See

Auch auf dem Weg zur Navigationsmarke bot sich der See noch einmal von seiner schönsten Seite. Von der Marke aus sieht man schließlich zum ersten Mal aus dieser Richtung kommend das Trackende – oder kann es zumindest erahnen. Die Onepoto Bay, rechts mittig im Bild, ist das Ziel.

Außerdem wächst hier oben der neuseeländische Flachs, der mit Flachs überhaupt nichts gemeinsam hat (sondern zu den Lilien gehört). Seinen Namen hat er von den vielen nützlichen Verwendungen, für die er sich eignet. Die Blattfasern lassen sich Weben, aus den extrem harten und trotzdem leichten Stängeln kann man allerlei Dinge wie z.B. improvisierte Wanderstöcke basteln. Und die Samen dienen als Kaffeeersatz.

Flax

Der neuseeländische Flachs

Ansichtssache

Hätten sie das doch vorher gesagt!

An dieser Stelle folgte der flotte Ritt den Berg hinab, welcher nur in der Erinnerung fortlebt (das allerdings recht lebhaft), denn die Kamera wurde zur Sicherheit im Rucksack verstaut.

Als kleine Reminiszenz nur dieses nette Schild hier, das sich am Ende des Abstiegs fand – für die meisten Wanderer ja der Beginn der Reise.

 

 

 

Schließlich – endlich – ging der Weg flach und eben durch ordentlich gemähte Wiesen. Anscheinend möchte man die Wanderer nicht hier schon verschrecken. 😉 Direkt unterhalb des Berges konnte man auch noch einmal einen Blick zurück auf die soeben bewältigten Kilometer werfen – oder sich auf die Dinge freuen, die vor einem liegen, wenn man hier beginnt.

Grün

Flaches Gelände!

Panekiri Ridge

600 m Berg von unten

Jeder größere Wanderweg in Neuseeland beginnt mit Hinweisschildern, einem Shelter und ein paar Schautafeln mit allgemeinen Informationen zum Track. Für viele ist dies der Beginn des Lake Waikaremoana Great Walk, für mich endete er hier. Es ist kein Spaziergang, aber auch kein sehr schwerer Weg. Die Hauptarbeit besteht im Tragen des Gepäcks, was sich bei größeren Gruppen auch besser verteilen lässt als bei Einzelwanderern. Dafür ist das Gefühl, alleine mitten im Urwald zu sein, nur so zu bekommen und definitiv eine Erfahrung wert! Trotz etwas wunder Füße und Schultern würde ich diesen Track jederzeit sofort wieder laufen wollen. Und die nächste Wandertour durch den hohen Norden Neuseelands sollte auch schon am 1. Januar, also nur 2 Tage nach der Rückkehr nach Auckland, starten. 😀

Trailhead

Das Trackende – oder für viele der Trackbeginn

Panekiri Ridge

Die Panekiri Ridge in ihrer ganzen Länge

Doch wie bei vielen Geschichten, gibt es auch hier noch einen Epilog. Vom Trackende bis zur Onepoto Bay ist es durchaus noch ein kleines Stück, und die Zeit drängte. Unterwegs kann man endlich einen direkten Blick auf die Panekiri Ridge in ihrer ganzen Pracht werfen, soviel Zeit muss sein.

Am Ufer angekommen, wurde ich schon von den beiden Kiwis erwartet, die meinten ich wäre aber sehr knapp dran. Mir fiel nur ein, dass ich halt „just in time“ unterwegs wäre. 😉 Das Wassertaxi war für 13 Uhr bestellt und völlig wider Erwarten war noch etwas Zeit übrig. Wir warteten im Schatten und beobachteten eine Familie dabei, wie sie ihr eigenes Boot zu Wasser lassen wollten. Dabei schafften sie es allerdings fast, ihr Auto ebenfalls zu versenken… Schließlich erbarmten sich zwei Department of Conservation Mitarbeiter, die zufällig ebenfalls mit dem Boot vorbei kamen. Sehr nette Unterhaltung!

Zurück im Motor Camp gab es ein letztes großes Mittagessen aus dem restlichen Proviant und einen kurzen Anruf in Auckland, dass ich überlebt hatte. Vom Camp ging es weitere 70 km Schotterpiste nach Wairoa, einem kleinen Städtchen am Meer südlich des Sees. Dort hatte ich ein Motelzimmer gebucht und erfreute mich einer Dusche und eines weichen Betts. Das Abendessen im dortigen Club der Weltkriegsveteranen war ein besonderes Highlight (ich habe noch nie so gut meinen deutschen Akzent versteckt), und der Beginn einer Liebesgeschichte zwischen dem Mississippi Mud Cake und mir.

Der nächste Tag begann mit einem großen Frühstück und es folgte der lange Weg zurück. Um nicht noch einmal über die Schotterpiste zu müssen, nahm ich den langen Weg außen herum, über Napier und Taupo. Das sind ca. 120 km mehr – und dauerte genauso lange wie der Hinweg.

Taupo ist ein mondänes Städtchen am gleichnamigen See, dem größten See der Nordinsel. Obwohl das Motto der Stadt „More than just the lake“ ist, ist er doch die Hauptattraktion. Vom Mittagstisch aus konnte man hinter dem See die Tongariro Range erkennen, die höchsten Berge der Nordinsel im gleichnamigen Nationalpark. Dort befinden sich auch noch aktive Vulkane, die immer mal wieder für Schlagzeilen sorgen, wenn sie Ruß oder Schlamm spucken. Doch von der Überquerung der Tongariro-Kette, der Tongariro Alpine Crossing, wird ein ander‘ Mal zu berichten sein.

Tongariro NP

Blick über den Lake Taupo zum Tongariro National Park

Einleitung
Tag 1 – Anfahrt (395 km / 7 h)
Tag 2 – Hopuruahine Landing bis Waiharuru Hut (9 km / 6 h)
Tag 3 – Waiharuru Hut bis Waiopaoa Hut (17 km / 9 h)
Tag 4 – Waiopaoa Hut bis Panekiri Hut (7.5 km / 5 h)
Tag 5 & 6 – Panekiri Hut bis Onepoto Landing (9 km / 4 h) und Heimreise (513 km / 8 h)

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